Am vergangenen Wochenende erhielten die Atemschutzgeräteträger der vier IKZ-Kommunen Grävenwiesbach, Neu-Anspach, Usingen und Wehrheim erneut die Gelegenheit, an einer Heißausbildung mit echtem Feuer teilzunehmen. Ziel dieser Übungen ist es, möglichst realistische Bedingungen wie bei einem Zimmerbrand zu simulieren. Während es auch Übungscontainer gibt, die mit Gas befeuert werden, fehlt diesen der authentische Rauch.
Brandrauch kann den Einsatzkräften entscheidende Hinweise zum Brandverlauf liefern und vor gefährlichen Situationen warnen. Zudem muss das rasche Entlüften von Rauch aus Gebäuden geübt werden, um eine bessere Sicht und kühlere Umgebungstemperatur zu gewährleisten. Ein besonderer Schwerpunkt lag daher darauf, Erfahrungen mit der eigenen Schutzausrüstung zu sammeln. Es ging darum herauszufinden, welche Belastungen die Ausrüstung aushält und wie man die Temperatur senken kann, wenn es zu heiß wird.
Die Übungsanlage besteht aus zwei miteinander verbundenen Abrollcontainern und für den Zweck notwendigen Öffnungen und Einbauten. Zunächst mussten die Trupps die Hauptzugangstürte mit einem Rauchschutzvorhang sichern und eine vorher besprochenen Türöffnungsprozedur durchführen. Diese soll vor bösen Überraschungen hinter der Türe schützen. Im ersten Raum war eine kurze Hindernis-Kriechstrecke zu bewältigen, bevor es durch eine weitere Türe in den Brandraum ging. Hier fanden Hitzegewöhnung und Strahlrohrtraining inkliusive der sogeannten hydraulischen Ventilation statt. Dieses Verfahren, bei dem der Wasserstrahl durch eine Öffnung nach draußen gehalten wird, sorgt für eine schnelle Entrauchung des Raums.
Zum Abschluss wurde in einer Grage das richtige Entkleiden der kontaminierten Einsatzkleidung geübt, denn der Brandrauch ist sehr giftig bzw. krebserregend. Daher ist es wichtig auch nach dem eigentlichen Einsatz möglichst keine Giftstoffe auf die Haut in den Körper gelangen zu lassen.
Das erfolgreiche Übungswochenende war nur dank des außergewöhnlichen Engagements unserer Ausbilder an beiden Tagen möglich, wodurch wir auf externes, kostspieliges Personal eines Dienstleisters verzichten konnten. Auch das Abholen der Übungscontainer und die Organisation von genügend Einwegholzpaletten wurde in Eigenregie übernommen.
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